Über Helen Keller

„Wenn eine Tür des Glücks sich schließt, öffnet sich eine andere, aber oft starren wir solange auf die geschlossene Türe, dass wir die, die sich uns geöffnet hat, nicht sehen.“

Zeichnung von Nadja Kargus

Helen Keller

geboren: 27.06.1880
gestorben: 01.06.1968
US-Amerikanerin

Wie Helen Keller lebte

Helen Keller wurde am 27. Juni 1880 im amerikanischen Alabama geboren. Als sie nicht einmal zwei Jahre alt war, erkrankte sie stark und verlor in der Folge ihr Seh- und Hörvermögen. Wenige Zeit später hörte sie auch auf zu sprechen.
Das zuvor lebensfrohe und glückliche Kind zog sich zurück. Sie trat kaum noch in die Öffentlichkeit, schließlich wusste sie nicht, wie sie sich verständigen sollte. Ihre besorgten Eltern riefen im Jahre 1887 die Lehrerin Anne Sullivan zur Hilfe. Ausgebildet für das Unterrichten von blinden Kindern brachte sie auch Helen Keller neuen Lebensmut. Sie erlernte das Fingeralphabet, die Blindenschrift, auch als Braillenschrift bekannt, sowie das Schreiben auf einer Schreibmaschine. Nachdem sie auch erste Anfänge im Sprechen machte, schrieb sie sich am Radcliffe College in Boston ein, um mehrere Fremdsprachen zu studieren. Im Jahr 1904 erreichte sie den Abschluss.

Wie Helen Keller die Welt veränderte

Helen Keller hat die Situation von Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, am eigenen Leib zu spüren bekommen. Deshalb wechselte sie nach dem Studium die Rolle: Sie war nicht länger die Schülerin, sondern kümmerte sich fortan selbst um blinde oder gehörlose Menschen. Als Mitglied in der Blindenkommission von Massachusetts lud man sie zu vielen Auslandsterminen ein.
Dort hielt sie Vorträge über das Leben mit Behinderung. Später wandte sie sich auch den Rechten der schwarzen Bevölkerung und der Gleichstellung von Mann und Frau zu. 1924 gründet sie die Internationale Helen Keller Organisation, innerhalb der die Sehkraft, die Gesundheit und Ernährung erforscht wurde. Man nannte sie nun den Engel der Blinden.
Nach einem Schlaganfall zog sich die damals 81-Jährige zurück. Bevor sie am 1. Juni 1986 im Schlaf verstarb, soll sie gesagt haben: „Ich bin blind, aber ich sehe; ich bin taub, aber ich höre.“ Dieses Motto und die Lebensgeschichte der Helen Keller machen noch heute vielen Menschen Mut.