Unterricht

An unserer Schule werden in den unterschiedlichen Stufen verschiedene und  individuelle Arbeitsschwerpunkte gelegt. Stufenspezifische Informationen finden Sie untenstehend. Die Schwerpunkte der einzelnen Fächer finden Sie unter Pädagogische Konzepte.

In der Vorstufe liegt der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit darauf, ausgehend vom individuellen Entwicklungsstand, zunächst das Sozialverhalten und die Selbstständigkeit in den Fokus zu nehmen. Innerhalb der Klassengemeinschaft findet jede*r Schüler*in seinen eigenen Platz und identifiziert sich mit seiner/ihrer Klasse. In regelmäßig wiederkehrenden Lernsituationen steht besonders die Erweiterung der individuellen Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten sowie die Anbahnung der Schriftsprache, erste mathematische Kompetenzen und die Bewältigung lebenspraktischer Tätigkeiten im Fokus. Die Arbeit in der Vorstufe nutzt vielfach Elemente wie Sing-, Bewegungs- und Rollenspiele sowie ansprechende, speziell aufgearbeitete Materialien, um Lerninhalte mit mehreren Sinnen erfahrbar zu machen.
Neben dem Klassenunterricht finden in der Vorstufe auch klassenübergreifende Angebote, wie Chor, Fußball-AG oder Bienen-AG, statt.

In der Unterstufe werden die erarbeiteten Grundlagen aus der Vorstufe systematisch fortgeführt. Neben den gemeinsamen Aktivitäten und Ritualen (z. B. dem Morgenkreis) in der großen Klassengemeinschaft werden für die Schüler*innen weitere Arbeits- und Sozialformen immer wichtiger.
Das Arbeiten in verschiedenen kleineren Differenzierungsgruppen, die auf ganz unterschiedliche Inhalte und Leistungsstände ausgerichtet sind, gewinnt langsam an Bedeutung. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt für viele Schüler*innen in den sog. Kulturtechniken.
Die Schüler*innen lernen unter Anleitung auch, Stück für Stück selbstständiger zu arbeiten. In vielen Klassen werden in diesem Zusammenhang neue (Arbeits-) Strukturen und häufig auch ein entsprechendes Freiarbeitssystem eingeführt. Fertigkeiten wie z. B. das Einrichten des Arbeitsplatzes oder das Aufräumen werden damit gezielt fördert.
Auch basale Arbeitstechniken wie das Schneiden/Kleben oder der Bereich Graphomotorik werden weiter intensiv geübt. Im Bereich der lebenspraktischen Bildung werden auch oft in Hinblick auf Selbstständigkeit individuelle Ziele verfolgt.
Neben dem Unterricht gehören auch das gemeinsame Spielen und die sinnvolle Gestaltung der Pausenzeiten zum Schulalltag. Die aktive Teilnahme an AG bietet den Schüler*innen neue Lernerfahrungen außerhalb des Klassengeschehens.

Die Mittelstufe besteht derzeit aus 5 Klassen. Der Arbeitsschwerpunkt liegt dabei auf individuellen Entwicklungsaspekten sowie dem Ausbau der Kulturtechniken. Innerhalb der Mittelstufe finden auch regelmäßig stufenübergreifende Angebote statt, wie beispielsweise die Teilnahme am Vorlesetag. Hierfür werden gemischte Gruppen gebildet, sodass die Schüler*innen auch die Möglichkeit haben, sich in anderen Gruppenkonstellationen zurecht zu finden. Auch der Sexualerziehungsunterricht findet stufenübergreifend statt, sodass invididuell auf den Entwicklungsstand und die Interessensgebiete der Schüler*innen eingegangen werden kann.

Zu Karneval findet auf dem Mittelstufenflur immer ein gemeinsames Frühstück, das schon fast als Tradition bezeichnet werden kann, statt. Um den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, auch außerhalb der Klassengemeinschaft zu agieren, wird hier mit allen Mittelstufenschüler*innen gemeinsam Karneval gefeiert.

Einen weiteren Raum für Begegnung bietet die tägliche, zweite Hofpause die von den Mittelstufen organisiert wird.

Vom 9. bis zum 11. Schulbesuchsjahr besuchen die Schüler*innen die Oberstufe. Nach dem 11. Schulbesuchsjahr ist die Schulzeit beendet und die Schüler*innen absolvieren in den Berufspraxisstufenklassen ihre zweijährige Berufsschulzeit. Im Oberstufenunterricht wird selbstverständlich, wie in den vorangegangenen Schuljahren auch, großer Wert auf die Kulturtechniken gelegt, die einen wesentlichen Platz im täglichen Stundenplan einnehmen. Außerdem wird in den anderen Unterrichtsfächern verstärkt auf altersspezifische Entwicklungsaufgaben des Jugendalters eingegangen. In der Oberstufe wird bereits ein zukunftsorientiertes Denken angeregt, in diesem Kontext stehen die Bereiche Wohnen, Leben und Arbeiten im Vordergrund.

Alle Schüler*innen Helen-Keller-Schule besuchen die Berufspraxisstufe, kurz BPS, für mindestens zwei Jahre. Neben der Fortführung der bisherigen unterrichtlichen Schwerpunkte kommen in dieser Stufe zunehmend Unterrichtsinhalte hinzu, die auf das nachschulische Berufs- und Erwachsenenleben vorbereiten. Hierzu gehören unter anderem Themen wie: Wohnen in verschiedenen Wohnformen, Hauswirtschaft mit Wäschepflege, Putzen und Kochen, öffentliche Einrichtungen, sowie Partnerschaft und Sexualität. Darüber hinaus wird Wert gelegt auf den Erwerb von Schlüsselqualifikationen, die für das berufliche wie private Leben nach der Schule wichtig sind, wie z. B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Sorgfältigkeit und Teamfähigkeit.

An den Berufspraxistagen erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit, innerschulisch im halbjährlichen Wechsel, in verschiedenen Berufsfeldern (z. B. Maler, Holzbearbeitung, Getränkeverkauf, Gärtner, Hauswirtschaft) aktiv zu werden. Darüber hinaus findet die Durchführung eines von der Schule begleiteten, dreiwöchigen Praktikums in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (kurz WfbM) im letzten Schulbesuchsjahr statt. Gerne können, bei Interesse der Schüler*innen, weitere Praktika in der freien Wirtschaft in Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehungsberechtigten initiiert und von der Schule begleitet werden.

Schüler*innen, bei denen aufgrund ihrer Leistungen im Bereich der Kulturtechniken evtl. ein Arbeitsplatz außerhalb der WfbM in Frage kommen könnte oder die eine abgespeckte Ausbildung anstreben, durchlaufen das Programm KAOA-STAR (Kein Abschluss Ohne Anschluss).

Der Klassenraum dieser Mittelstufe befindet sich im Container.